Fliegen trotz Einschränkungen

Wunderbares Segelflugwetter – aber keine Chance, es auszunutzen – Corona. Viele hundert Kilometer konnten zwischenzeitlich nach erfolgten Lockerungen in den Gredinger Segelflugzeugen geflogen werden. Doch zwei Ereignisse ragten besonders heraus: Moritz Ackermann schaffte seine Pilotenprüfung im Segelflug. Und Thomas Schröder siegte beim internationalen Spatzentreffen in Nardt bei Hoyerswerda.

Moritz Ackermann hatte mit 13 Jahren als bisher Jüngster im Aero-Club seine Ausbildung begonnen. Vorsitzender Josef Schneider, Prüfer Frank Kurz und Wolfgang Brunner, Leiter des Luftamts Nordbayern der Regierung von Mittelfranken, hatten sich nun eigentlich ein besonderes Geschenk ausgedacht: Die Prüfung sollte genau an Moritz’ 16. Geburtstag stattfinden und die Lizenz sollte auch sofort übereicht werden. Doch leider machte Corona dieser netten Geste einen Strich durch die Rechnung. Erst mit Verspätung, nach entsprechenden Lockerungen, trafen sich Prüfer und Prüfling zum entscheidenden Flug.

Mit dem Schleppflugzeug wurde das Segelflugzeug etwa 600 Meter über den Platz geschleppt und anschließend die notwendigen Prüfungsaufgaben wie Rollen und Kreiswechsel geflogen. Dann bot sich eine für Prüfungen eher ungewöhnliche Gelegenheit. Die erste Thermik des Tages ausnutzend, wurde mehr als eine Stunde thermisch geflogen und weitere Prüfungsaufgaben absolviert. Nach erfolgreicher Ziellandung konnte Moritz Ackermann, der mit 14 Jahren seinen ersten Alleinflug unternahm, die Gratulation von Josef Schneider und Frank Kurz zur bestandenen Prüfung entgegennehmen.

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Ein weiteres Highlight war der Sieg von Thomas Schröder beim internationalen Spatzentreffen in Nardt. Der Spatz ist ein Segelflugzeug aus Holz und Leinwand, welches in den 1950-er Jahren sehr populär war. Anhänger dieses Flugzeugtyps aus ganz Europa treffen sich seit mehr als 30 Jahren einmal im Jahr, um in Wettbewerben zu zeigen, was mit solch einem Flugzeug möglich ist. Auch hier schlug jedoch die Pandemie zu und verhinderte, dass viele internationale Teilnehmer anreisen durften.

Thomas Schröder flog in seinem knapp 70 Jahre alten Spatz über 100 Kilometer und erreichte eine Höhe von 1650 Metern. Neben der Freude der Gredinger Flieger über diesen schönen Erfolg, hat das zur Folge, dass das dann hoffentlich wieder wirklich internationale Spatzentreffen 2021 in Greding ausgetragen wird.

Die Zeichen stehen gut, dass 2020 noch Highlights folgen werden. Weitere Flugschüler bereiten sich auf ihre Prüfung vor. In den Sommerferien nehmen Flieger aus Greding an einem einwöchigen Fliegerlager in Renneritz (Sachsen-Anhalt) teil. Dort stehen Streckenflugausbildung und Streckenflug im Doppel- und Einsitzer auf dem Programm.

 

Text und Bilder: Ackermann-Posch

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